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Sonett 108

Was kann das Hirn in Tintenzeichen künden,
Das nicht für dich mein treues Herz ersann?
Ist noch ein Wort, ist noch ein Bild zu finden,
Das dich und meine Liebe schildern kann?

Nein, holder Knabe; doch an jedem Tage
Wie im Gebet bring' ich dir gleiches dar.
Das Alte scheint nicht älter, und ich sage:
"Du mein, ich dein", heut wie vor manchem Jahr.

Die Liebe, immer liebend neu belebt,
Beachtet nicht der Jahre Staub und Neid,
Sie trotzt der Furche, die das Alter gräbt,
Und macht zum Sklaven ewig sich die Zeit.

Sie blüht dort mit ursprünglichster Gewalt,
Wo tot sie scheint nach Jahren und Gestalt.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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