Allgemeines und Geschichtliches FLÄCHE: 475.442 qkm. Ende des 15. Jh. erforschten die Portugiesen die Küste. Im 17. Jh. errichteten europäische Kaufleute Handelsstützpunkte entlang der Küste und betrieben Handel mit Sklaven, Elfenbein und Kautschuk. Deutsche und Briten begannen ab 1860 mit der Erforschung des Hinterlandes. 1884 wurde im Gebiet von Douala ein deutsches Protektorat eingerichtet. Nach dem 2. Weltkrieg begann unter Aufsicht der UNO die Entkolonialisierung der Region.
Der Kampf um die Unabhängigkeit, der immer wieder zu Gewaltakten führte, nahm in den fünfziger Jahren an Heftigkeit zu, bis die Franzosen 1958 in die Selbstverwaltung des Gebiets einwilligten. |
Lage und KlimaKamerun kann in drei Landschaftsräume gegliedert werden: Im Norden befindet sich eine schmale Tiefebene, die zum Becken des Tschadsees gehört. Weiter südlich davon schließen sich das Bénoué-Tiefland und die Bergkette von Adamaoua mit bis zu 1400 Meter hohen Gipfeln an. Im Zentrum und Süden des Landes findet sich eine Hochebene mit maximal 600 Meter erreichenden Erhebungen, in die zahlreiche Täler eingeschnitten sind und die fruchtbarsten Böden des Landes umfasst. Der Kamerunberg mit 4095 m ist die höchste Erhebung Westafrikas. Ein ganzes Netz von Wasserläufen, darunter der Benue, verbindet das Land mit dem großen System des Flusses Niger im Westen und Norden. Kamerun liegt im Bereich des äquatorialen Regenklimas. Im Süden ist es sehr feucht, Richtung Norden wird es jedoch zunehmend trockener. An der Küste liegt die Jahresniederschlagsmenge bei 3900 mm. Auf den exponierten Hängen des West-Kameruner Berglandes sind die Regenfälle konstant und erreichen jährlich bis zu 10.200 mm. In den Gebieten im Nordwesten des Landes liegt der Jahresniederschlag dagegen nur bei 380 mm. Die Trockenzeit im Norden dauert von Oktober bis April.
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Sehenswürdigkeiten und KulturIn den dichten Regenwäldern Kameruns wächst eine Vielzahl von Baumarten, darunter Ölpalmen, Bambus, Mahagoni, Teak, Ebenholz und Kautschukbäume. Die artenreiche Tierwelt umfasst zahlreiche Affen, Schimpansen, Gorillas, Antilopen, Löwen und Elefanten sowie viele Vogel- und Schlangenarten. |
Wirtschaft Das Land verzeichnete in den frühen achtziger Jahren ein beachtliches Wirtschaftswachstum. Nach dem Verfall der Preise für Öl, dem wichtigsten Exportprodukt des Landes, im Jahr 1986 kam es zu einem Rückgang der Wachstumsraten. Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich nach den frühen neunziger Jahren. Die Notlage, in der sich das Land infolge hoher Staatsverschuldung und extremer Arbeitslosigkeit befindet, ist jedoch weiterhin aktuell. Da die Ölreserven voraussichtlich in näherer Zukunft erschöpft sein werden, ist Kamerun bestrebt, andere Industriezweige zu fördern und auszubauen.
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Quelle: Karten: Archiv Medienwerkstatt |